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Marion Gamper
Veröffentlicht
am 03.07.2025
LeuteMenschen, die uns bewegen

Ein Plädoyer für den Frieden: Bertha von Suttner

Veröffentlicht
am 03.07.2025
„Die Waffen nieder!“ – Bertha von Suttners Friedensappell ist aktueller denn je. Mit scharfer Feder kämpfte sie 1889 gegen den Krieg und wurde 1905 als erste Frau mit dem Friedensnobelpreis geehrt.
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„Die Waffen nieder!“ Mit diesem eindringlichen Aufruf stellte sich Bertha von Suttner 1889 leidenschaftlich in den Kampf gegen den Krieg. Mit Intelligenz und Ehrgeiz setzte sie sich für den Frieden ein und enthüllte erbarmungslos die Heuchelei einer Gesellschaft, die den Krieg verharmloste und als Prüfstein betrachtete. Für ihre unerschütterliche Überzeugung erhielt sie 1905 als erste Frau den Friedensnobelpreis. Diese Botschaft ist heute relevanter denn je, insbesondere in Anbetracht der anhaltenden Konflikte in der Welt.

Bertha von Suttners Ursprünge
Gräfin Bertha Kinsky wurde am 9. Juni 1843 in Prag geboren. Sie wuchs in einer wohlhabenden, kulturell offenen Familie auf, die ihr den Zugang zu Bildung und den großen literarischen und intellektuellen Strömungen ihrer Zeit ermöglichte. Schon früh zeigte sie eine Neigung zum Schreiben und entwickelte ein starkes Bewusstsein für soziale Gerechtigkeit. Nach dem Tod ihres Vaters, der die Familie in eine finanzielle Krise stürzte, nahm Bertha eine Anstellung als Lehrerin an. In Wien widmete sie sich nicht nur ihrer literarischen Karriere, sondern auch intensiv gesellschaftlichen Themen.

Keinem vernünftigen Menschen wird es einfallen, Tintenflecken mit Tinte, Ölflecken mit Öl wegputzen zu wollen – nur Blut, das soll immer wieder mit Blut abgewaschen werden!

Diese Worte fassen ihre Überzeugung zusammen, dass Frieden nicht nur ein erstrebenswertes Ziel, sondern auch eine Frage der menschlichen Würde ist. Ihr bekanntestes Werk „Die Waffen nieder!“ ist ein Manifest des Pazifismus, das die Schrecken des Krieges ungeschönt darstellt. Darin erzählt sie von einem Paar, das durch den Krieg auseinandergerissen wird. Das Buch wurde in 15 Sprachen übersetzt und gilt als eines der einflussreichsten Werke der Antikriegsliteratur.

Bertha von Suttner gründete die gleichnamige Zeitschrift „Die Waffen nieder!“ und veröffentlichte zahlreiche Artikel. Sie mischte sich aktiv in die Innen- und Außenpolitik ein, versuchte, Politiker für die Friedensbewegung zu gewinnen, und ließ Broschüren und Flugblätter drucken, um zur internationalen Solidarität aufzurufen. 

Die Menschheit muss lernen, den Krieg abzulehnen, bevor sie Gelegenheit hat, ihn als Möglichkeit zu benutzen.

Frieden als zentrale menschliche Tugend
Eines von Suttners herausragendsten Idealen ist die Vorstellung, dass Frieden eine zentrale menschliche Tugend ist, die aktiv gefördert werden muss. In einer Zeit, in der nationale und geopolitische Interessen oft über humanitäre Werte stehen, ruft sie auf, für den Frieden zu kämpfen. „Der Krieg ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.“ Diese Worte sind ein klarer Aufruf – und eine Mahnung.

Bekanntschaft mit Alfred Nobel
Eine entscheidende Wendung in Bertha von Suttners Leben kam mit ihrer Bekanntschaft mit Alfred Nobel. Ihre Verbindung begann 1876, als sie kurzzeitig als seine Privatsekretärin arbeitete. Zwischen den beiden entstand eine tiefe Freundschaft, die von gegenseitiger Bewunderung geprägt war. Bertha überzeugte Nobel davon, dass Fortschritt nicht in militärischer Aufrüstung, sondern in der Leidenschaft für den Frieden liege. Diese Gespräche beeinflussten Nobel so entscheidend, dass er schließlich beschloss, einen Preis für den Frieden zu stiften. Bertha von Suttner erhielt 1905 als erste Frau den Friedensnobelpreis. In ihrer Dankesrede betonte sie, dass der Krieg nicht das Schicksal der Menschheit bestimmen dürfe und dass der Fortschritt auf Frieden basiere.

In einer Zeit, in der die Welt von einem wachsenden Misstrauen zwischen Nationen geprägt ist, bräuchte es dringend Stimmen wie die von Suttners, die unermüdlich für Dialog und Versöhnung eintreten.

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