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Veröffentlicht
am 28.09.2016
PRLeuteLandesmeisterschaft der Berufe

Drei kühle Köpfe

Veröffentlicht
am 28.09.2016
Tobias, Michael und Roman sorgen bei ihren Kunden für Abkühlung. Die Klima- und Kältetechniker stecken in den letzten Vorbereitungen für die WorldSkills.
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Drei Männer – ein Beruf: die Kälte- und Klimatechniker Michael Stragenegg, Roman Breitenberger und Tobias Fischer.

Sie sorgen dafür, dass das Bier gekühlt aus Zapfhähnen läuft, Lebensmittel auch bei hohen Temperaturen nicht verderben und Räume mit EDV-Technik nicht überhitzen. Michael Stragenegg, 17, und Roman Breitenberger, 18, sind Kälte- und Klimatechniker-Lehrlinge, der 20-jährige Tobias Fischer ist bereits Geselle. Gemeinsam arbeiten sie in der Firma Frigotherm Ferrari in Lana und sind mit ihrer Arbeit in ganz Südtirol und auch im Ausland unterwegs. An ihren Arbeitsorten herrschen oftmals eisige Temperaturen. Im Sommer, wenn andere Urlaub machen, beginnt für die 50 Kälte- und Klimatechniker der Firma die stressigste Zeit im Jahr. Klimaanlagen laufen auf Hochtouren, Kühlzellen müssen fehlerfrei laufen. Lange warten wollen und können die Kunden nicht. „Wir verbringen das ganze Jahr über in der Kälte, auch im Sommer“, scherzen die drei und lachen. Es ist nur noch ein Tag bis zum zehnten Berufswettbewerb, an dem dieses Jahr zum ersten Mal auch Kälte- und Klimatechniker teilnehmen dürfen. Eine Chance, die sich die drei jungen Männer nicht entgehen lassen.

Proben für die Meisterschaft

Am 29. September 2016 um sieben Uhr in der Früh geht es in den Hallen der Messe Bozen los. Zuerst steht die Einrichtung ihrer Werkstatt auf dem Programm. Zwei Stunden später starten die Wettbewerbe. Dann haben die Lehrlinge insgesamt drei Tage Zeit für ihre Aufgabe, die unter anderem darin besteht, eine Kälteanlage zusammenzubauen, in Betrieb zu nehmen und dann wieder abzubauen. „Sie muss einwandfrei funktionieren“, sagt Roman. Nicht so einfach, denn machen die Kälte- und Klimatechniker nur einen kleinen Fehler, funktioniert die ganze Anlage nicht.

An den vergangenen Tagen haben die drei deshalb besonders intensiv geübt. Im hinteren Bereich der Werkstatt stehen mehrere Kühlschränke, die sie noch reparieren müssen. Daneben zwei Modelle von Kühlanlagen, an denen sie zurzeit die Meisterschaft proben. Die vergangenen Samstage haben sie damit verbracht, diese Kühlzellen zusammen- und wieder auseinanderzubauen. Immer öfter haben sie die Arbeitsabläufe auch nach Feierabend durchgespielt. Eine stressige Zeit. „Welche Aufgaben zusätzlich noch auf uns zukommen, wissen wir nicht“, sagt Michael. Aber zumindest wollen sie sich bestmöglich darauf vorbereiten. Gesagt, getan. Sie nehmen einen Schraubenzieher in die Hand und machen sich an die Arbeit.

Drei Tage haben die Lehrlinge und der Geselle bei den WorldSkills Zeit für die Aufgaben.

„Das ist der Verdampfer, er kühlt. Und das hier ist der Kompressor, der bringt die Leistung“, erklärt Roman, was für den Laien danach immer noch relativ unverständlich klingt. Zu ausgeklügelt ist die Technik. Das zeigt aber auch, wie viel Geschick ihre Arbeit erfordert. Die Männer arbeiten im Kundendienst. „Unsere Aufgaben sind dadurch jeden Tag anders“, erklärt Tobias. Die drei jungen Männer analysieren und planen Kälteinstallationen und warten sie. Unter anderem halten sie Kühlzellen und Kälteanlagen für Obstmagazine, Fleisch- oder Milchbetriebe instand und sorgen dafür, dass Klimaanlagen funktionieren. Dafür müssen sie Rohrleitungen verlegen, Regelungs- und Steuerungsinstrumente einrichten. Alle Bauteile müssen anhand von Installationsplänen zu einer funktionierenden Anlage zusammengebaut werden. Am Ende stehen zum Teil komplexe Computersysteme, deren Steuerung sehr aufwändig ist. Oft sind die Anlagen zudem schwer zugänglich. Eine herausfordernde Arbeit.

Reparaturen und Fehlermeldungen sind bei Tobias, Roman und Michael an der Tagesordnung. Aber genau diese Abwechslung ist es, was ihnen am meisten Spaß macht. „Es ist kein Tag wie der andere“, sagt Michael. „Jeden Tag die gleichen Aufgaben wären auch langweilig. Das möchte ich nicht“, ergänzt Tobias.

Auf ein gutes Ergebnis

Oft wissen Michael, Roman und Tobias um sieben Uhr früh, wenn sie in die Firma kommen, noch nicht, was sie erwartet. Sind die Aufgaben verteilt, fahren sie zu den Kunden, die in allen Teilen Südtirols verstreut sind. Oft auch über die Landesgrenzen hinaus. Sie haben auch Kunden in Sizilien, Österreich oder der Schweiz. „Ich war letzte Woche in der Toscana“, erzählt Roman. Arbeit gibt es genug. „Viele wissen nicht, was man in dem Beruf überhaupt genau macht“, weiß Tobias. „Aber es ist ein sehr gefragter Beruf, in dem man auch leicht eine Arbeit findet, weil es nicht so viele Kälte- und Klimatechniker gibt.“

Tobias hat vor zwei Tagen seine Gesellenprüfung geschafft. Zum Beruf sei er nur durch Zufall gekommen, sagt er. Wie die anderen beiden auch. Sie haben von der Arbeit gehört und wollten es mal ausprobieren. Jetzt wissen sie, dass sie die richtige Entscheidung getroffen haben. Alle möchten nach der Lehrzeit in der Firma bleiben. Für Michael dauert die vierjährige Lehre noch zwei Jahre, für Roman steht die Prüfung im nächsten Jahr an. Zuerst muss er sich aber, wie seine Arbeitskollegen, dem Leistungswettbewerb stellen. Auf die Frage, was sie sich beim Wettbewerb erhoffen, lachen sie. „Nicht so viel“, scherzt Michael. Dann fügt er noch hinzu: „Nein, wir hoffen einfach, dass wir den Wettbewerb ohne Fehler meistern.“ Die anderen stimmen ihm zu. Sie hoffen natürlich auf ein gutes Ergebnis. Und geben dafür ihr Bestes.

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