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Lisa Maria Kager
Veröffentlicht
am 12.05.2015
LeuteZu Fuß durch Afrika

„Dieser geniale Planet“

Veröffentlicht
am 12.05.2015
Der 24-jährige Manuel Mederle hat in den letzten drei Jahren 30 Länder bereist. Jetzt wandert er durch Afrika und hat schon über 700 Kilometer hinter sich gebracht.
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Beeindruckende Begegnungen

Langer, blonder Bart, einen Turban auf dem Kopf und einen vollgestopften Rucksack auf dem Rücken. So ist Manuel Mederle gerade in Afrika anzutreffen. Vor etwa vier Monaten hat sich der Eppaner mit einem One-Way-Ticket auf den Weg in ein Abenteuer gemacht. Sein wichtigstes Utensil auf der Reise ist nicht etwa das Gepäck, das Manuel auf seinem Rücken trägt, sondern es sind seine Beine. Zu Fuß wandert er durch mehrere afrikanische Staaten.

„Bei meinem Aufbruch hatte ich eigentlich keinen Plan, nur meinen Hinflug nach Mombasa. Ich wusste, dass ich neue Länder sehen und auf irgendeinem Weg nach Rwanda kommen wollte – dem Völkermord von 1994 auf der Spur”, erzählt Manuel. Rwanda und Burundi hat er mittlerweile schon hinter sich gelassen. Auch Tansania und Zanzibar. Von dort aus bedankte er sich im April übers Netz für seine Geburtstagswünsche. Aktuell postet er Fotos aus Malawi.

Eindrücke aus Tansania


Mittlerweile haben ihn seine Beine bereits über 700 Kilometer durch mehr als sechs Staaten Afrikas getragen. Von Schmerzen oder Blasen ist bei Manuel keine Rede. „Selten habe ich mich so gut und aktiv gefühlt wie jetzt gerade“, so der Eppaner. Der Fußmarsch habe ihn so bereichert wie keine Reise zuvor.

Manuel schwärmt von den Menschen in Afrika, von einer Welt des Unerforschten, von „dirt roads“, also unbefestigten Straßen auf über 2.000 Metern und von Dörfern, die selten von Touristen besucht werden. Jeden Tag aufs Neue packt „Jesus“, wie ihn die Einheimischen wegen seines langen Barts getauft haben, seine Sachen und zieht weiter. Ganz ohne Stress. „Denn wenn es einen Plan A gibt, gibt es notfalls immer auch einen Plan B“, erklärt Manuel ganz unbekümmert. „Warum sollte man nicht einmal zu Fuß gehen, anstatt den Bus zu nehmen, bei einem freundlichen Afrikaner schlafen, anstatt im Hostel, oder durch den Busch wandern, anstatt sich eine Stadt anzusehen“, fährt er fort. Viele Menschen hätten Probleme, die Genialität in den einfachen Dingen zu sehen. Die Einfachheit des täglichen Lebens zu genießen und sich auf all das einzulassen, was auf einen zukommt, das habe ihm Möglichkeiten eröffnet, die er sich vorher nie erträumt hätte.

„Meine Reisen bringen mir diesen genialen Planeten etwas näher.“

„Während meiner Reisen erfahre ich auf meinem eigenen Weg Realitäten und Wahrheiten. Ganz ohne Filter und Barrieren. Reisen bedeutet für mich pure Emotion. Hier kann mein Wissensdurst endlich gestillt werden“, erklärt Manuel. Dem schwarzen Kontinent wolle er vorurteilsfrei begegnen. Dadurch erlebe er immer wieder beeindruckende Begegnungen, etwa mit temperamentvollen Afrikanern oder neugierigen Schulkindern, die Manuel eine Weile auf seinem Weg begleiten. Dass er den längsten See der Erde oder das höchste Bergmassiv Afrikas alleine erlebt und all diese Erfahrungen mit niemandem teilen kann, das nimmt er in Kauf. Alleine Reisen sei perfekt, es sei kompromisslos, meint Manuel.

Durch 30 Länder in drei Jahren

Mit seinen gerade einmal 24 Jahren hat er bereits einige Abenteuer hinter sich. Fragt man ihn nach vergangenen Reisezielen, hört die Liste, die er aufzählt, gar nicht mehr auf. 30 Länder hat Manuel in den letzten drei Jahren bereist. Ob als Arbeiter auf einer Ranch in Kanada oder als Taucher auf einer kleinen, karibischen Insel. Eine Reise ist bei ihm alles andere als konventionell. Ohne Überraschungen oder Herausforderungen kann er seine Abenteuer nicht in vollen Zügen genießen. Niemals könnte er an einer organisierten Reise teilnehmen. „Es sind vor allem die unerwarteten Momente, die mich auf meinen Reisen bereichern. Eine Wanderung oder ein Spaziergang ohne Ziel sind kostenfrei und garantieren ein neues Erlebnis. Ich wähle die Vorstadt, nicht das Stadtzentrum oder die Ostküste, anstatt der überfüllten Westküste. So etwas bietet einem kein Pauschalurlaub“, sagt der Eppaner.
Eine große Unterstützung für ihn sind bei all diesen Projekten seine Eltern, die immer verständnisvoll seien. „Und wenn es dann doch manchmal zu krass wird, verschweige ich ihnen gerne auch einmal das eine oder andere Detail“, schmunzelt Manuel.

Manuel mit seinem ganzen Gepäck


Bevor es ihn auf den zweitgrößten Erdteil verschlagen hat, hat Manuel im Schwarzwald als Sommelier gearbeitet. Mit seinem Job finanziert er sich auch seine vielen Reisen. Getreu dem Motto „work hard, travel far“ will er sein Fernweh auch in Zukunft stillen. Und auch wenn er sich immer wieder gerne in neue Abenteuer begibt, kehrt er stets gern in seine Heimat zurück. „Südtirol ist ein einzigartiger Flecken Erde, der einen sensationellen Lebensstandard bietet: Städte und Natur mit einer unvergleichbaren Schönheit und Menschen, die stolz auf ihre Traditionen sind“, schwärmt der Eppaner. Dieses Komplett-Paket habe er noch nirgendwo anders auf der Welt gefunden, auch wenn Kanada ziemlich hoch oben auf seiner Liste der Wunsch-Wohnorte steht.

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