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Petra Schwienbacher
Veröffentlicht
am 21.06.2013
MeinungMein Sommer auf der Alm

Spitzen Almwetter

Veröffentlicht
am 21.06.2013
Der Sommer hat sich durchgesetzt. Bald steht die erste frische Milch auf der Getränkekarte und immer mehr amüsante Wanderfreunde sind unterwegs.
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Endlich ist auch auf der Spitzenalm der Sommer eingekehrt. Dem Gras kann man mittlerweile fast beim Wachsen zusehen. Und das wird auch Zeit, denn am Samstag kommen mehr als fünfzig Kühe auf die Alm und mit ihnen Günther und Benedikt, zwei junge Hirten.

Langweilig sind die Tage hier oben nicht, es gibt immer was zu tun. So muss zum Beispiel die etwa 55 Quadratmeter große Käserei blitzeblank auf Vordermann gebracht werden. Am Sonntag wird der erste Spitzenkäse dieser Saison produziert, aus den anfangs täglich 800 Litern Rohmilch.

So langsam kommen auch immer mehr Einheimische und Touristen auf die Alm und sorgen für Unterhaltung. Einige ältere Herrschaften mit mehr oder weniger amüsanten Witzen und manche Touristen mit seltsamen Wanderoutfits. Während Hansi im kleinen Garten amerikanischen Spinat und Radieschen sät, trudelt eine Gruppe Wanderer ein. Darunter ein älterer Herr aus Deutschland, bewaffnet mit Handschuhen, Stöcken, Riesenhut sowie Anorak mit Lawinenpiepser (!). Er ist an diesem wolkenfreien Sommertag eindeutig die Attraktion hier oben.

Das Almessen von Michl kommt super an, genauso wie unsere zwei Almhunde. Jimmy begrüßt jeden Gast persönlich und die eisblauen Augen von Ala erzeugen so manche „Ohs“ und „Ahs“. Als die Tische immer voller werden, will ich die Hunde ins Haus bringen. „Kimm“, rufe ich Ala herbei, was bei der deutschen Touristin neben mir zu einem lustigen Missverständnis führt. „Oh, die Kleine heißt Kim“, fragt sie ganz begeistert und sehr zur Belustigung ihres Mannes, der den Südtiroler Dialekt besser zu verstehen scheint.

Aus meinem Vorsatz, nicht so viel zu feiern, wird diesen Sommer wohl doch nichts werden. Immer wieder spendieren einheimische junge Gäste den ein oder anderen „Granteler“ (Preiselbeerschnaps). Einige verbringen ihren gesamten freien Tag und Abend auf der Spitzenalm. Auch der Stammgast vom vergangenen Jahr sitzt heute bereits zum dritten Mal mit uns auf der Terrasse, wo es, bis es um etwa 22 Uhr Dunkel wird, einfach herrlich ist. Mit Ausnahme der vielen lästigen Stechmücken, die in der Dämmerung auftauchen. Jedenfalls, der Stammgast ist ein passionierter Ultner Hobby-Bergsteiger, der vergangenen Sommer das fast Unmögliche geschafft hat: Er ist 60 Mal von St. Walburg im Ultental, vorbei an der Spitzenalm, hinauf auf die 2640 m hohe Hochwart, gute 1500 Höhenmeter. Seine Bestzeit liegt bei einer Stunde und zwanzig Minuten. Laut Beschilderung beträgt die normale Gehzeit drei Stunden und dreißig Minuten. Ob er auch in diesem Jahr seinem schwer zu schlagenden Rekord gerecht wird, wird sich noch zeigen. Der Sommer hat ja erst begonnen.

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