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Julia Lanthaler
Veröffentlicht
am 09.10.2013
MeinungTV-Serien meiner Kindheit

Helden in Badehosen

Veröffentlicht
am 09.10.2013
Nackte Haut, viel Silikon und abenteuerliche Rettungsaktionen: Baywatch ist eine der weltweit erfolgreichsten Serien aller Zeiten.
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Wie haben wir Sie geliebt! Die wunderschönen Körper, die heldenhaften und tollkühnen Abenteurer, und waren neidisch auf die verliebten Traumpärchen wie Shauni und Eddy. Die typischen minutenlangen Musikeinspielungen mit Slow-Motion-Bildern von den muskelbepackten Männern und den kurvigen Frauen … Einfach göttlich, wie dabei immer eine seichte Erotik mitschwang. Unvergessen bleiben natürlich auch die üppigen Silikonbrüste von Pamela Anderson in der Rolle von C.J. Parker und manch anderer weiblichen Hauptfigur wie Caroline, Donna, Summer oder Lani. Während in der ersten Staffel die beiden Rettungsschwimmerinnen Jill und Shauni silikonfrei waren – Erika Eleniak alias Shauni ließ sich die Brüste erst für die zweite Staffel vergrößern – nahm der Silikongehalt und die Frauenquote in der Serie von Staffel zu Staffel zu. Für die Schönheitschirurgie ein wahres Glück, denn auch die Zuschauerinnen legten sich nun unters Messer.

Ich war gerade im Volksschulalter, als Baywatch im Fernsehen lief. Jeden Abend verfolgten wir gespannt das Geschehen, sprachen am nächsten Tag eifrig darüber in der Schule und in der Pause spielten wir unser selbstausgedachtes Baywatch-Spiel. Nach der Rollenverteilung (Rettungsschwimmer, Ertrinkender, Hai) liefen die Ertrinkenden kreuz und quer über den Pausenhof, gingen in die Hocke und fingen an mit den Händeln zu fuchteln bis ein Rettungsschwimmer sie rettete – oder eben der Hai sie fraß. Herrliche Kindheitserinnerungen!

Baywatch – Die Rettungsschwimmer von Malibu. Bis zu 1,1 Milliarden Zuschauer in 142 Ländern verfolgten die amerikanische TV-Serie zu Spitzenzeiten. Gedreht von 1989 bis 2001, sorgen die durchtrainierten Bademeister in insgesamt 241 Folgen mit dem alleinerziehenden Womanizer Mitch Buchannon an der Spitze für Recht und Ordnung an den kalifornischen Stränden und retteten unzählige Menschenleben. Was viele nicht wissen: Der amerikanische Fernsehsender NBC hatte die Serie nach der ersten Staffel wegen Erfolglosigkeit gestrichen. Wir haben es einzig und allein der Hartnäckigkeit von David Hasselhoff zu verdanken, dass noch zehn weitere Staffeln produziert wurden. Seine Glanzzeiten erlebte die Serie um das Jahr 1996, später gings wieder bergab. Deshalb wurden die letzten beiden Staffeln unter dem Namen „Baywatch Hawaii“ wegen billigeren Produktionsmöglichkeiten auf die gleichnamige Insel verlegt. Leider verliert fast jedes Serienkonzept nach einer Weile seinen Reiz und die Serie wurde schließlich 2001 eingestellt.

Und was ist aus den ehemaligen Darstellern geworden? Der Youngster der Serie gehört leider zu Hollywoods gefallenen Kinderstars. Jeremy Jackson in der Rolle als Mitch Buchannons Sohn Hobie war erst abhängig von Drogen, dann von Stereoiden und ist jetzt als Chippendale unterwegs. Baywatch war dafür berüchtigt, fast jedes Jahr seine gesamte Crew über Bord zu werfen und die Serie mit neuen Playmates und Muskelpaketen zu besetzten. Einzige Konstante blieb David Hasselhoff, der sich erst auf Baywatch Hawaii vom Kader verabschiedete. Heute noch am stärksten in den internationalen Medien vertreten sind er und Pamela Anderson, allerdings aufgrund wenig ruhmreicher Themen. Pamela Anderson war vor allem wegen ihres Sex-Tapes in aller Munde und Hasselhoff wegen seiner Alkoholsucht. Und weil er im Vollrausch auf dem Badezimmerboden einen Burger verzehrt, gefilmt von seiner Tochter. Oder deshalb, weil er mit seinem Song „Looking for Freedom“ wesentlich am Fall der Berliner Mauer beteiligt war. Jedenfalls ist er davon überzeugt.

Eigentlich war er zu Baywatchzeiten ein richtig cooler Hengst. Heute ist er eher eine Witzfigur als ein ernstzunehmender Star. Lieber David, ich möchte mich trotzdem aufrichtig und von ganzen Herzen bei dir für deinen Glauben an Baywatch und die zehn weiteren Staffeln bedanken!

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