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Julia Lanthaler
Veröffentlicht
am 03.05.2014
MeinungTV-Serien meiner Kindheit

Die kleine Maid

Veröffentlicht
am 03.05.2014
Die märchenhafte Geschichte der kleinen, in die Berge verliebten Heidi hat uns alle in ihren Bann gezogen. Teils traurig, aber mit wunderbarem Happy End.
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Nur einen einzigen Ort auf der ganzen Welt gibt es, an dem Heidi glücklich ist – bei ihrem Großvater auf der Alm. Zwar hat sie ihre kranke Freundin Klara, der sie in der Stadt Frankfurt eine Weile lang Gesellschaft leistete auch sehr gerne, aber die Berge … die sind ihre Welt. Beim Gedanken an ihren besten Freund Peter, dem Geißlein Schnucki und dem Bernhardiner Josef bekam Heidi so sehr Heimweh, dass der Doktor sie nach Hause schickte. Und ihr Großvater, der Almöhi, ist heilfroh, dass er seine Nichte wiederhat. Früher war er ein mürrischer Einzelgänger, die Leute im Schweizer Dörfli mochten ihn nicht wirklich. Doch seit Tante Dete die kleine Heidi mit ihrer lebenslustigen und frohen Art zu ihm gebracht hat, hat sich alles geändert.

Ja, das ist unsere liebe Heidi aus der gleichnamigen und super-legendären Zeichentrickserie. Die ländliche Idylle, die unbefangene Art des kleinen Mädchens und ihre Sehnsucht nach den Bergen machen die Serie einfach einmalig. Das Schöne daran, mit ihrem Umfeld konnte ich mich als Kind nur zu gut identifizieren. Schließlich sind wir Südtiroler Landkinder alle mal auf einer Alm gewesen, sind im Heu herum gesprungen und haben frisch gemolkene Milch getrunken. Sogar meine Mama hat sich, wenn sie Zeit hatte, zu mir gesetzt, um sich Heidi anzusehen. Wie die Kleine lustig auf den Almwiesen rumkullert, den Geißlein nachrennt oder Peters Oma etwas vorliest, ist einfach allerliebst. So stelle ich mir eine heile Welt vor. In Frankfurt hingegen hat sich Heidi alles andere als wohl gefühlt und wollte einfach nur zurück zu ihrem Opa auf die Alm. Da konnte das Fräulein Rottenmeier auch noch so streng mit dem Kind sein, die Liebe zu den Bergen konnte sie ihm nicht nehmen.

Unglaublich dabei: Die größte Fangemeinde hat Heidi im fernen Japan. Dort wird die Serie immer wieder ausgestrahlt und verzeichnet sehr hohe Einschaltquoten. Ein regelrechter Heidikult hat sich dort entwickelt, sie ist Sinnbild für Niedlichkeit, Natur und die Schweiz. Nicht von Ungefähr bevölkern unzählige japanische Touristen jedes Jahr die Ferienregion Heidiland in Graubünden, pilgern dort zum Heididorf Mainfeld, wandern den Heidiweg entlang und besuchen das Heidimuseum auf der Alm. Die schlauen Schweizer haben das kleine Kind kommerziell voll ausgeschlachtet. Immerhin stammen 60 Prozent der Touristen im Heidiland aus Japan.

Ich glaube kaum, dass Heidis Erfinderin Johanna Spyri sich jemals gedacht hätte, dass Heidi in Japan so einen Hype lostreten würde. Sie schrieb die beiden Kinderbücher Heidis Lehr- und Wanderjahre und Heidi kann brauchen, was es gelernt hat zwischen 1880 und 1881. Fast 100 Jahre danach produzierte das japanische Anime-Studio Zuiyo Enterprise 1974 die weitgehend originaltreue 52-teilige TV-Serie. So wunderschön idyllisch wie das ganze Buch hat Spyri auch das Ende gestaltet. Klara ist bei Heidi und dem Almhöhi in den Bergen zu Besuch. Die saubere Luft, die Freundschaft mit Heidi und das Leben in der Natur tun ihr so gut, dass das sonst an den Rollstuhl gefesselte Mädchen wieder das Laufen lernt. Einfach märchenhaft dieses Finale!

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