Almrausch
Endlich ist es so weit. Das langersehnte Almfest steht an. Einen Tag vorher laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren.
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Bild: Petra Schwienbacher
Schon Tage vor dem Fest bin ich richtig aufgeregt. Wird beim Bedienen alles gut gehen? Haben wir an alles gedacht? Werden viele Leute kommen? Etliche Freunde helfen, auch Bennys Schwester Magdalena und ihr Freund Patrick. Darüber sind wir wirklich dankbar, das sag ich euch. Gemeinsam bereiten wir den Kartoffelsalat vor und müssen unzählige Pfifferlinge putzen. Die Jungs stellen währenddessen Tanzboden, Bühne und Schnapsbudl auf. Das Fest kann kommen!
Nach einer fast schlaflosen Nacht ist es so weit. Früh morgens mühen wir uns aus den Federn und beginnen mit den letzten Arbeiten. Rein ins Dirndl und in die Lederhosen, Tischeinteilung, einen Schnaps zur Beruhigung und es kann losgehen. Bis zur Mittagszeit strömen immer mehr Gäste auf die Alm, und wir haben ganz schön viel zu tun. Zur Einweihung des Festes klettern Günther und Patrick zum Goaßlschnelln auf's Dach. Die Musik spielt auf und mit den vielen freiwilligen Helfern klappt alles ohne Probleme. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Günther und Benny unterhalten die Gäste beim Wettmelk-Stand, der super ankommt. Der jeweils Beste in den drei Kategorien gewinnt einen Laib Spitzenkäse. Am Abend wird die Terrasse immer leerer. Bis nur noch Helfer und einige Freunde übrig bleiben, mit denen wir dann mitfeiern.
Am nächsten Morgen heißt es trotz des anstrengenden Festtags wieder früh raus und die Überbleibsel zusammenräumen. Ich muss einige Freunde, die hier übernachtet haben, nach Hause fahren, und zu allem Übel geht dabei auch noch mein Auto kaputt: Heizungsschlauch geplatzt.
Günther und Benny müssen wie immer die Kühe auf die Weide treiben. Mittlerweile sind sie dafür drei Stunden bergauf unterwegs, wo noch saftiges Gras wächst. Am Nachmittag kommen sie zurück, dann heißt es putzen und schon wieder die Kühe holen und melken.
Inzwischen haben wir uns alle wieder erholt, der Alltag ist eingekehrt. Die Radieschen, die Hansi gesät hat, sind immer noch nicht groß genug, der Spinat ist schon zu reif. Leider. Aber zum Glück bekommen wir immer wieder Gemüse vom Tal hoch geschickt. Bald brauchen wir auch nicht mehr viel Grünzeug, denn langsam aber sicher geht die Almzeit zu Ende. Nur noch zwei Wochen bleiben wir mit den Kühen hier, aber daran will noch niemand denken.
veröffentlicht am 24. August 2013 2013-08-24T06:00:00+02:00
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