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Lisa Maria Kager
Veröffentlicht
am 05.09.2016
PRLeuteLandesmeisterschaft der Berufe

„Ein unglaubliches Gruppengefühl”

Veröffentlicht
am 05.09.2016
Die WorldSkills Italy feiern ihren zehnten Geburtstag. 28 Berufe und 200 Teilnehmer werden sich Ende September bei der Landesmeisterschaft in Bozen messen.
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„Ihr seid das Bild der praktischen Berufe“, sagt Gert Lanz, der Präsident des lvh in seiner Ansprache bei der diesjährigen Vorstellung der WorldSkills Italy. Dabei blickt er auf 200 Lehrlinge, die in weißen T-Shirts vor ihm sitzen. Mädchen und Jungen aus allen möglichen Berufssparten sind heute in den prallgefüllten Saal im Hauptsitz des lvh am Bozner Boden gekommen, um sich über den Ablauf des Wettbewerbs zu informieren.

Die 200 Teilnehmer

Sie sind die Teilnehmer der 10. Ausgabe der Landesmeisterschaften der Berufe, die in etwas mehr als drei Wochen stattfinden wird. Vom 29. September bis zum 1. Oktober werden die Hallen der Bozner Messe dann zu einer Arena, in der sich Lehrlinge aus 28 verschiedenen Berufen messen – vom Handwerker über den Sozialbetreuer bis hin zum Landschaftsgärtner. Und in diesem Jahr wird zum ersten Mal auch der Beruf des Transporteurs in einem Wettbewerb dabei sein. Sieht man die knapp 1,50 m große Katja Putzer vor sich stehen, würde man im ersten Augenblick nicht vermuten, dass sie sich bei der Landesmeisterschaft mit anderen LKW-Fahrern messen wird.

Katja Putzer

Die Büroangestellte trägt einen kurzen, schwarzen Rock, ist blond und seit einiger Zeit stolze Besitzerin des LKW-Führerscheins. „Wir werden in der Ladungssicherung geprüft und müssen mit der Sattelzugmaschine Parcours fahren“, erklärt Katja das Procedere des Wettbewerbs. Weil sie noch nicht viel Praxiserfahrung hat, hält sich die 22-jährige Lüsnerin in diesem Jahr an das Motto: Dabeisein ist alles.
[[{“fid”:”21298″,”view_mode”:”teaser”,”fields”:{“format”:”teaser”,”field_description[und][0][value]”:”%3Cp%3EMartina%20Ruzzene%20und%20Martina%20Tomasi%3C%2Fp%3E%0A”,”field_description[und][0][format]”:”full_html”,”field_imagesource[und][0][value]”:”Lisa Maria Kager”,”field_tags[und]”:””},”type”:”media”,”link_text”:null,”attributes”:{“height”:213,”width”:320,”class”:”media-element file-teaser”}}]]Auch die beiden Friseurinnen Martina Ruzzene und Martina Tomasi machen vor allem wegen der neuen Erfahrung mit. „Es ist einfach interessant, etwas außerhalb der normalen, alltäglichen Arbeit zu machen“, sagt Martina Ruzzene und blickt die andere Martina grinsend an. Die ist vor allem gespannt, ob sie den Anforderungen der Aufgabenstellung gerecht werden kann. „Die Zeit wird richtig knapp werden“, meint sie und zieht dabei die Augenbrauen hoch.


Von Bozen nach Abu Dhabi
Zu unterschätzen ist die Leistung der Teilnehmer auf keinen Fall. Jeder von ihnen muss sich akkurat auf den Wettbewerb vorbereiten und Geschicklichkeit, technisches Know-How und Fantasie mitbringen, um am Ende als Sieger vom Feld zu ziehen. Ansporn dafür sind vor allem die WorldSkills.

Wer die Landesmeisterschaft nämlich gewinnt, hat gute Chancen, sich für die Weltmeisterschaft der Berufe zu qualifizieren. Diese findet 2017 in Abu Dhabi statt. Einer, der bereits bei der letzten Weltmeisterschaft in Sao Paulo, der größten Stadt Brasiliens, dabei war, ist Matthias Messner. Der 23-Jährige ist Installateur für sanitäre- und Heizungsanlagen. „Hydrauliker nennen wir Südtiroler den Beruf“, erklärt Matthias rasch und lacht dabei. Vor einem Jahr musste er in Brasilien eine ganze Hausinstallation samt Wasser, Abfluss, Gas und Heizung machen. „Die Maße müssen auf den Millimeter genau passen, da muss man sich schon gewaltig darauf vorbereiten“, sagt er.

Matthias Messner

Ein ganzes Jahr lang hat Matthias daher zusammen mit dem jeweiligen Experten für seinen Beruf jeden Samstag und oft auch noch nach der Arbeit trainiert. Um sich während des Trainings mit anderen zu messen, war er sogar auf zwei Trainingslagern in Deutschland und in der Schweiz. Doch der Aufwand hat sich gelohnt: Am Ende ist der Sterzinger mit der „Medal for excellence“ für besonders herausragende Leistungen aus Brasilien zurückgekehrt. Bereut habe er den Aufwand daher nie. Im Gegenteil, „gewaltig pärig“ sei es bei den Meisterschaften gewesen. Vor allem an den Zusammenhalt des Südtiroler Teams erinnert er sich gerne zurück. Der Experte für Steinmetze, Tobias Nussbaumer, kann Matthias in diesem Punkt nur Recht geben:„Ein Vorteil der Südtiroler gegenüber anderen Ländern ist, dass sich in der Gruppe alle kennen“, sagt er, „das schafft ein unglaubliches Gruppengefühl“. Auch er war 2015 in Brasilien dabei und erzählt von den Emotionen der Reise und dem extrem hohen Niveau der WorldSkills.


[[{“fid”:”21293″,”view_mode”:”teaser”,”fields”:{“format”:”teaser”,”field_description[und][0][value]”:”%3Cp%3EDer%20Medaillenspiegel%3C%2Fp%3E%0A”,”field_description[und][0][format]”:”full_html”,”field_imagesource[und][0][value]”:”Lisa Maria Kager”,”field_tags[und]”:””},”type”:”media”,”link_text”:null,”attributes”:{“height”:213,”width”:320,”class”:”media-element file-teaser”}}]]Wie man am Medaillenspiegel im Eingangsbereich sehen kann, können die Südtiroler sehr gut in der Welt mithalten. 16 Mal Gold, 15 Mal Silber, 22 Mal Bronze und 46 Exzellenzdiplome konnten die Teilnehmer der vergangenen Jahre von den verschiedensten Orten auf der Welt mit nach Hause bringen. „Intensives Training und Verzicht bringen schließlich die Genugtuung zu den Besten der Welt zu gehören“, so schließt Lanz seine Rede ab und überlässt die Bühne den Medaillengewinnern des vergangenen Jahres. Nach einem kräftigen Applaus erzählen einige von ihnen von den Erfahrungen bei den WorldSkills. Im Publikum wird es noch einmal ruhig und die Lust auf Abu Dhabi 2017 scheint unter den Teilnehmern noch größer zu werden. Doch erstmal gilt es, Ende des Monats die erste Hürde in der Bozner Messe zu überwinden und bei der Landesmeisterschaft der Berufe mit Kreativität, Talent und Fleiß zu überzeugen, um das Siegertreppchen zu erklimmen.

Die Teilnehmer der 10. Landesmeisterschaft der Berufe

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