Herzmensch wird heute ein Jahr alt. Wie sich das Leben unserer Kolumnistin seit seiner Geburt verändert hat, erzählt sie im letzten Teil ihrer Kolumne.

Mit der Geburt eines Babys stellen wir Mütter die eigenen Bedürfnisse hinten an. Zeit, uns auch mal um uns zu kümmern. Doch das schlechte Gewissen macht uns das Leben schwer.

Hängende Brüste, überschüssige Kilos, Dehnungsstreifen: Viele Frauen glauben, sie müssten nach der Geburt wieder so aussehen wie davor. Alles Blödsinn.

Herzmensch kann Pipi und Kaka machen. Und das auf die natürlichste Weise der Welt: Windelfrei.

Bevor Herzmensch kam, wusste ich nichts von den Superkräften, die mich mit allen Müttern dieser Welt verbinden.

Mit Knoten in der Nabelschnur und Haaren auf dem Kopf seelenruhig in die Hände seines Vaters geboren. Und nach 40 Wochen sind wir plötzlich zu dritt.

Schlafmangel, Speiattacken und ungeahnte Urkräfte. Die Geburt ist ein Marathon, bei dem man nie weiß, wie weit das Ziel noch entfernt liegt.

Veränderung oder Endgültigkeit? Ein Baby macht uns vor beidem Angst.

Müßiggehen war noch nie meine Stärke. Doch in der Schwangerschaft wird Nichtstun plötzlich zur Pflicht.

Irgendwo zwischen Sexbombe und gestrandetem Wal gibt Herzmensch erste Lebenszeichen.

Mit Mutterpass, Youtube und einer Hebamme breche ich auf zur längsten Reise meines Lebens.

Verblüffend: Mit der Schwangerschaft kommt der Glaube an Gott. Und das Verlangen nach Schlaf.