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Veröffentlicht
am 05.07.2022
Quelle
Stiftung Haydn von Bozen und Trient/red

Zwischen Tanz und Sport

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am 05.07.2022
Quelle
Stiftung Haydn von Bozen und Trient/red
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Der künstlerische Leiter von Tanz Bozen, Emanuele Masi, hat für das diesjährige Festival einen dichten Reigen an Aufführungen und Performances auf die Beine gestellt, die sich mit dem Thema Körper und Performance zwischen Kunst und Sport, Bewusstsein und Transzendenz auseinandersetzen. Im Zentrum
steht die Frage: „Wird der Mensch als performatives Wesen geboren oder entwickelt er sich erst dazu?“

In unserer modernen, technologisierten Welt, in der ein Rekord den nächsten jagt, erlangen solche Überlegungen immer mehr Relevanz, was sich auch darin zeigt, dass sich Extremsportarten seit drei Jahrzehnten immer größerer Beliebtheit erfreuen.

Unter dem Motto NO Limits beleuchtet die 38. Ausgabe des Festivals Tanz Bozen vom 13. bis 29. Juli das zugrundeliegende Thema mit Theateraufführungen und ortsspezifischen Performances, die die Grenzen zwischen den Disziplinen verschwimmen lassen. Für einen spannenden Gedankenaustausch, der das
Publikum für den Roten Faden der diesjährigen Veranstaltungsreihe begeistern soll, lädt das Festival am Dienstag, den 13. Juli von 17.30 bis 19.30 Uhr im Salewa Cube zu einem Runden Tisch unter dem Titel Zwischen Tanz und Sport – Der Mensch, ein performatives Wesen ein. Die Diskussionsrunde wird von dem italienischen Philosophen Simone Regazzoni moderiert (Eintritt frei).

Gemeinsam mit der Firma Salewa, seit jeher eine Verfechterin von Kultur und Ethik im Sport und Outdoor- Bereich, wurden die Gäste für diesen ersten Festivalabend ausgewählt: der Choreograf Rachid Ouramdane, die Performerin und Choreografin Francesca Pennini, der Regisseur und Kletterer Simon Messner sowie die Südtiroler Bergsportlerin Judith Rubner. Was sie alle eint, ist die Begeisterung für ihre Disziplin, die aber nicht bei der Leistungsfähigkeit des Körpers endet, sondern weit in andere Bereiche hineinreicht: Poesie, Schönheit, Wohlbefinden und Nachhaltigkeit. Sie stellen sich der Frage, was sie antreibt, Körper und Geist an die äußersten Grenzen zu bringen und immer wieder die eigene Kraft herauszufordern. Was sind die Gründe, warum manche Menschen das Bedürfnis haben, immer wieder über sich hinauszuwachsen, ihre Leistung zu verbessern und nach Perfektion zu streben?

Der Philosoph Simone Regazzoni beschreibt es so: „Wir Menschen glauben oft, dass unser Körper einfach nur ein Instrument ist, über das der Geist uneingeschränkte Kontrolle hat, eine Vorstellung, die der Neurowissenschaftler Antonio Damasio als „Descartes Irrtum“ bezeichnet hat: die Trennung von Körper und Geist. Ein Fehler, den wir hinter uns lassen sollten, denn jeder Mensch denkt auch mit dem Körper – mit seinen Bewegungen, Haltungen und Gesten. Das lehren uns die Körperkünste und der Sport, denn sie arbeiten nicht nur mit der Einheit aus Geist und Körper, sondern zeigen uns auch, wie der Mensch mit Disziplin, Training und viel Mühe seine Lebensart formen und auf ein neues Niveau erheben kann.

In diesem Sinne eint Tanz und Klettern die Idee vom Menschen als Work-in-Progress, der durch das Überschreiten der eigenen Grenzen ständig an seiner Optimierung arbeitet, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. In beiden Fällen steht am Ende die Schaffung eines einzigartigen Kunstwerkes, das kein Objekt, sondern ein Mensch ist. Diese Vorstellung war auch ein Lieblingsthema eines der größten Philosophen des 20. Jahrhunderts, Michel Foucault, der sich mit der „Sorge um sich“ beschäftigte: Das Subjekt der Performance – ein lebender Körper, der sich selbst formt, um die eigenen Grenzen zu durchbrechen – wird zum Kunstwerk erhoben.“

Quelle: Stiftung Haydn von Bozen und Trient/red

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