Werde Unterstützer:in und fördere unabhängigen Journalismus
Schließlich stehen die drei Weisen im Mittelpunkt der Ausstellung im Museum, das zu diesem Anlass eine Reihe von Werken aus der St.-Jakob-Kirche und der Grödner Krippenkunst aus dem 16. bis 20. Jahrhundert zeigt.
Eines der Prunkstücke ist dabei das Fragment eines verschollenen Dreikönigsaltars aus der Jakobskirche, dass eine kuriose Geschichte hat. Der um 1600/1610 geschaffene Altar war im Zuge der Barockisierung der Kirche abgetragen worden, die Tafelmalerei des Schreins mit der Darstellung des Königszugs wurde als Abschlussbrett an die Rückseite eines Chorsessels genagelt. Erst als dieser Sessel bei Renovierungsarbeiten von der Wand gelöst wurde, tauchte das „recycelte“ Fragment des alten Flügelaltars wieder auf und wurde in dem Widum von St. Ulrich überführt.
Diese besondere Tafelmalerei ist aber nicht der einzige in der Weihnachtsausstellung gezeigte Bezug der Jakobskirche zu den Heiligen Drei Königen. So finden sich diese auch in einer geschnitzten barocken Figurengruppe der Anbetung, die aus dem 18. Jahrhundert stammt und seit 1960 im Museum Gherdëina aufbewahrt wird. Die Skulpturen wurden in der Grödner Altarbauwerkstatt der Gebrüder Vinazer geschaffen, die den Grundstein für die Grödner Schnitztradition gelegt haben.
Ein weiteres Highlight der diesjährigen Weihnachtsausstellung ist zudem die Vorstudie zum Hochaltar der Pfarrkirche von St. Ulrich von Josef Moroder Lusenberg aus dem Jahr 1888.
Eröffnet wird die Ausstellung, die ein besonderes Augenmerk auf den afrikanischen König Balthasar legt, mit einem Vortrag von Jamila Moroder am Dienstag, 6. Dezember um 20.00 Uhr. Die Kunstforscherin mit Schwerpunkt Afrika wird dabei vor allem auf das sich über die Jahrhunderte vom königlichen Diener zum König wandelnde Bild Balthasars eingehen und zeigen, wie sich der politische, religiöse und kommerzielle Austausch zwischen Europa und Afrika in der Darstellung des „Schwarzen Königs“ widerspiegelt.
Die Ausstellung „C + M + B“ ist vom 6. Dezember bis 7. Jänner im Museum Gherdëina zu sehen, und zwar jeweils montags bis samstags von 14.00 bis 18.00 Uhr.
Quelle: museumgherdeina/redSupport BARFUSS!
Werde Unterstützer:in und fördere unabhängigen Journalismus:
https://www.barfuss.it/support