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Mehrere Südtiroler Sozialverbände machen Druck. Sie drängen darauf, bei der Vergabe von Diensten endlich neue Wege zu gehen. Andere Regionen in Italien, darunter auch Trient, sind da schon einen Schritt weiter. Doch in Südtirol halten die öffentlichen Vergabestellen bislang am Instrument der öffentlichen Ausschreibung fest, so die Sozialverbände in einer Stellungnahme.
Dabei gäbe es laut den Verbänden bessere Möglichkeiten, die aber nicht genutzt werden. Die neun Organisationen Caritas Diözese Bozen-Brixen, Dachverband für Soziales und Gesundheit, EOS Sozialgenossenschaft, Verein Hands, KVW – Katholischer Verband der Werktätigen, Südtiroler Kinderdorf, La Strada-Der Weg, Lebenshilfe und Volontarius bemängeln, dass die öffentliche Verwaltung die vorhandenen Spielräume nicht nutzt. Dies verwundert, vor allem vor dem Hintergrund der neuen Möglichkeiten des Zusammenwirkens von öffentlicher Hand und 3. Sektor, die die Reform des 3. Sektors unter dem Motto „Co-Programmierung“ und „Co-Projektierung“ geschaffen hat.
Ein Blick zu unseren Nachbarn im Trentino zeigt, dass es auch anders (und besser) ginge. Es gibt sogar ein Urteil des Verfassungsgerichtes vom Juli 2020, welches das Prinzip der Subsidiarität unterstreicht und die neue Form der Co-Programmierung und Co-Projektierung als neuen Standard festschreibt. Zudem zeigten sich gerade in der jüngeren Vergangenheit bei öffentlichen Ausschreibungen Schwächen. Sie haben deutlich gemacht, dass dieser Weg nicht unbedingt zielführend ist. Darunter leiden am Ende dann die Menschen, die die Dienste brauchen.
Konkret wünschen sich die Sozialverbände, dass die Co-Projektierung endlich auch in Südtirol umgesetzt wird. Man müsse nun von der Theorie in die Praxis kommen. Den Rahmen hat die Politik bereits geschaffen. Nun muss die Verwaltung nachziehen, sprich Gemeinden, Bezirksgemeinschaften aber auch das Land müssen die neuen Möglichkeiten auch anwenden.
Es braucht deshalb den Mut, alte und gewohnte Wege zu verlassen. Die neun Organisationen fordern die Landes-, Bezirks- und Gemeindeverwaltungen auf, umgehend Maßnahmen zu setzen, damit diese neue Form der Auftragsverteilung künftig tatsächlich zum Einsatz kommt. Sie schlagen vor, dem Beispiel anderer Provinzen zu folgen und Schulungen anzubieten, an denen Mitarbeiter*innen der öffentlichen Stellen und der privaten Organisationen teilnehmen und sind bereit, sich gemeinsam auf diesen neuen Weg machen.
Quelle: Dachverband für Soziales und Gesundheit EO/redSupport BARFUSS!
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