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Lisa Maria Kager
Veröffentlicht
am 23.11.2016
LebenUploadSounds

Musik verbindet Regionen

Veröffentlicht
am 23.11.2016
Musik aus dem Trentino, Südtirol und Tirol trifft beim Projekt UploadSounds aufeinander. Bandcontest und Tour sollen die Künstler der Region unterstützen.
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UploadSounds ist ein Projekt, das bereits vor acht Jahren von der Autonomen Provinz Bozen gestartet wurde. Im Laufe der Jahre machte es viele Veränderungen durch, wurde neu gestaltet und ist mittlerweile zu einem euroregionalen Projekt in Nord- und Südtirol sowie dem Trentino geworden. Laura Marongiu und Sara Sciortino von der Kultur-Genossenschaft Leit-motiv waren maßgeblich an dieser Entwicklung beteiligt. Sie arbeiten seit fünf Jahren am Projekt mit und haben es seither total umgekrempelt. UploadSounds ist nun nicht mehr nur ein Contest sondern umfasst auch eine euroregionale Tour, eine Online-Profilseite für Musiker und Berufsgruppen, die mit Musik zu tun haben, und das Projekt Export, das junge Künstler ins Ausland bringt.

Sara Sciortino und Laura Marongiu

Was kann man denn unter dem Projekt UploadSounds verstehen?
Sara: UploadSounds ist ein Contest, bei dem man kostenlos teilnehmen kann, das ist europaweit eine einzigartige Sache. Man erstellt auf der Homepage ein Profil und schreibt sich somit ein. Unter den circa 400 Eingeschriebenen werden von einer Jury unter Begutachtung der Profile und der hochgeladenen Tracks die zwölf besten ausgesucht und zu einem Live-Konzert eingeladen. Dort stellen sich die Finalisten einer Jury aus bekannten Persönlichkeiten. Ein Musiker oder eine Band pro Provinz gewinnen den Contest schließlich.

Aber UploadSounds ist nicht nur der Contest, oder?
Sara: Nein, genau. UploadSounds hat mittlerweile mehrere Ableger. Neben dem Contest ist es auch noch eine Plattform, die der ganzen Musikwelt geöffnet ist. Das bedeutet, das Projekt richtet sich mit dem bereits genannten Contest und einer euroregionalen Tour nicht nur an Musiker. Auch andere Berufsgruppen im Bereich der Musik können sich auf der Webseite einschreiben und kostenlos ein Profil anlegen. So haben wir bereits Fotografen, Licht- und Tontechniker oder auch Journalisten in unserer Kartei. Die Plattform wird jedes Jahr auf Null gesetzt, doch die Profile bleiben im Archiv erhalten.

Und was ist die euroregionale Tour?
Sara: Das ist die dritte Schiene, die wir fahren: Upload on Tour. Eine Tour durch die drei Regionen Nordtirol, Südtirol und Trentino, bei der die Musiker bei insgesamt 15 Auftritten, fünf in jeder Region, ihr Bestes zur Schau stellen können.
Laura: Das gefällt den Musikern, weil es ihnen die Möglichkeit gibt, außerhalb von ihrer Provinz, live aufzutreten. So spielt eine Band aus Bozen beispielsweise in Riva del Garda, eine Band aus Wörgl in Bruneck und eine Band aus Brixen in Innsbruck. Das ist ein toller Austausch, nicht nur in der Musik, auch kulturell und vor allem sprachlich.

Nebenher ermöglicht ihr den Musikern ja auch noch Auftritte im Ausland. So kam vor Kurzem Waira durch euch nach London.
Sara: Genau, das ist der vierte Teil des Projekts: Export von UploadSounds. Hierbei muss es sich nicht unbedingt um den Gewinner des Contest handeln, der die Möglichkeit bekommt, ein Konzert im Ausland zu spielen. Je nachdem welcher Künstler sich am besten für ein Event eignet, vermitteln wir ihn. Seit etwa drei Jahren sind wir mit Vertretern der Musikszene in großen Städten wie Hamburg, Berlin oder eben London in Kontakt. Waira ist jedenfalls überglücklich und hat am vergangenen Wochenende ihr erstes Album herausgebracht.

Wie hat sich das von der Provinz Bozen gestartete Projekt zu dem gewandelt, was es heute ist? Was war eure Idee dahinter?
Laura: Wir wollten kein zusätzliches Festival mehr machen, weil wir der Meinung sind, dass es in den drei Regionen bereits genug Veranstaltungen dieser Art gibt. Wir wollten die besten Bands in unserem Territorium weiterbringen. Angefangen in der eigenen Provinz, dann in den Nachbarregionen, schließlich in Italien und dann ab in die Welt.

Mit welchem Ziel seid ihr gestartet?
Sara: Öffentliche Gelder in die Kreativität der Jugendlichen und in die musikalische Aktivität der Provinzen zu investieren. Was gibt es Besseres?

Wie viele Leute stecken hinter dem Projekt?
Laura: Bei UploadSounds sind wir zu viert. Wir arbeiten über die Regionen hinweg auch mit mehreren Leuten zusammen. Ich bin beispielsweise aus Rovereto, Sara ist aus Bozen und die anderen sind aus Salurn, Innsbruck oder Trient.

Welches Feedback habt ihr in den letzten fünf Jahren von den Musikern bekommen?
Sara: Am Anfang war das Projekt nicht so gut angesehen, doch in den letzten fünf Jahren hat es an Ansehen gewonnen. Mittlerweile fragen uns die Musiker schon ganz gespannt, wann die Einschreibungen wieder beginnen.
Laura: Es sind viele Bands und Musiker, die sich bereits mehrere Jahre nacheinander einschreiben. Andere haben durch UploadSounds bereits den Sprung in etwas Größeres geschafft.

Welcher war euer größter Moment in der UploadSounds-Geschichte?
Sara: Bestimmt die Entstehung der Sparte mit dem Export in den letzten drei Jahren. Von einer kleinen Provinz wie der unseren gelangt Musik nun in die Europaregion und schließlich über die nationalen Grenzen hinaus in die ganze Welt.
Laura: Ich finde den Austausch toll. Sei es interregional als auch über die Nation hinaus. Und auch, dass sich in den letzten Jahren unsere Kommunikation dahin entwickelt hat, dass wir Bands mittlerweile bereits an Außenstehende vermitteln, fast schon wie eine Agentur.

Wie funktionieren solche Vermittlungen? Wie könnt ihr den Künstlern helfen?
Sara: Sie bekommen von uns eine 360-Grad-Betreuung. Wir denken an die SIAE, an die Technik, an das Begleichen der Spesen und manchmal können Musiker sogar etwas verdienen. Außerdem haben sie durch die Tour und den Contest die Möglichkeit, wichtige Leute aus dem Musik-Business kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen.

Was denkt ihr über die Musik-Szene in Südtirol?
Laura: Ich finde es wahnsinnig, wie viele verschiedene Musikstile sich auf einer solch kleinen Fläche treffen. Während hier und im Trentino Pop vielleicht beliebter ist, wird die Musikrichtung je weiter man nach Österreich kommt immer rockiger und geht sogar in Richtung Metal. Wie sich die einzelnen Genres dann vermischen ist sehr spannend.
Sara: Das spiegelt sich auch bei UploadSounds wider. In den drei Regionen finden sich die verschiedensten Genres. Immer auf hohem Niveau, wie es uns die Jury jedes Jahr aufs Neue bestätigt.

Wie sieht die Zukunft des Projekts aus?
Sara: Wir versuchen mit privaten Sponsoren auf alle Fälle ein noch größeres Budget zu kriegen und nebenbei unsere Kontakte noch zu erweitern. Außerdem gibt es jedes Jahr Neuerungen. Wir sind in stetem Wandel.
Laura: Als nächstes ist ein Projekt geplant, bei dem Bands selbst Tour-Vorschläge bringen können, damit wir sie dann finanziell oder organisatorisch unterstützen.

Wann startet der nächste Contest?
Laura: Mitte November starten die Einschreibungen und die Tour beginnt mit Januar. Diese wird sich dann über fünf Monate hinwegziehen, bis im Juni schließlich die Gewinner von UploadSounds 2017 feststehen werden.

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