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Petra Schwienbacher
Veröffentlicht
am 08.11.2013
Leben

10 Years of Madness

Veröffentlicht
am 08.11.2013
Die Ska-Reggae Band Jokerface singt nicht nur über Liebe und Freundschaft, sondern auch über Rassismus, Faschismus und Intoleranz.
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„Rude Boys, get ready. For the summer reggae …“ So beginnt ein Song von Jokerface. Und bereits nach den ersten Tönen übertragen die sechs Jungs mit Saxophon und rhythmischen Keyboard-Klängen ihre Lebensfreude auf den Zuhörer. Fast könnte man sagen, man fühlt sich ein bisschen wie nach Jamaika versetzt. In karierten Hemden und gerne auch mit Hosenträgern spielen sie ein breites Repertoire von schnellen Skasongs über zackige und eingängige Reggea-Beats bis hin zu schweren, langsamen Rocksteady Songs.

Kreative Pause

In den vergangenen Monaten ist es ruhig geworden um die Naturnser Band. Jetzt ist Jokerface zurück. „Endlich!“, werden viele Fans der Band aufschreien. Nach einem Jahr der „kreativen Pause“ stehen die Jungs nun wieder auf der Bühne und feiern ihr 10-jähriges Jubiläum. Zum runden Geburtstag geben sie morgen im Jugendzentrum in Schlanders ein Konzert – unter dem Motto „Love Music Hate Racism". Unter anderem wird auch die Südtiroler Band Glump und Plunder auftreten.

In den Liedern der Vinschger Band geht es um Liebe, Freundschaft und die Leidenschaft zur Musik. Nichts außergewöhnliches. Doch die jungen Männer können auch anders. „Wir positionieren uns klar gegen Rassismus, Faschismus und Intoleranz“, sagen sie. So sind sie eine der wenigen Südtiroler Musikgruppen, die auf politische Themen wert legen und diese auch in ihrer Musik zum Ausdruck bringen. Sie würden innerhalb der deutschsprachigen Ska-Szene oft als positiver Gegenpol zu „Frei.Wild“ und „Unantastbar“ bezeichnet, sagen sie.

Von wegen Lady Gaga

Wie sie auf ihren Bandnamen gekommen sind, wissen sie nicht mehr ganz genau. „Es war wohl während einer Partie Poker“, sagt David, genannt Dave. „Fest steht aber, dass wir lange vor Lady Gaga und ihrem Song „Pokerface“ in der Musikszene auftauchten“, fügt Gründungsmitglied Andi hinzu. Aktuell besteht die Band aus sechs Mitgliedern, das sind Dave (Bassgitarre), Andi (Tenorsaxophon und zweite Stimme), Trutz (erste Stimme und erste Gitarre), Luki (Keyboard), Raffe (Schlagzeug) und Simon (Altsaxophon und dritte Stimme). Jokerface haben auch über die Grenzen des Alpenlandes hinaus viele Anhänger. So werden sie etwa in deutschen Szenezeitschriften immer wieder hoch gelobt. Ein Konzert, das Jokerface immer in Erinnerung bleiben wird, war jenes im November letzten Jahres in Leipzig. Im ausverkauften „Noels Ballroom“ wurden sie von mehr als 200 Ska- und Reggae-Anhängern gefeiert. Das sei ein atemberaubendes Gefühl gewesen, sagen sie und sind noch immer ganz begeistert.


Musik der 60er

Ihre Leidenschaft zur Musik entdeckten die Jungs schon früh. Vor genau zehn Jahren gründeten sie schließlich die Band. Von den Anfangsmitgliedern sind heute noch Andi und Trutz übrig, die Besatzung wechselte ständig. „In erster Linie ging es uns darum, Spaß zu haben“, so Andi. Sie wollten ihre Lieblingsmusik ausleben und neue Leute kennenlernen. Beeinflusst von Ska und Punk, hörte man anfangs diese zwei Richtungen eindeutig heraus. Im Laufe der Jahre änderte sich ihr Stil immer wieder. Heute sind sie angekommen und orientieren sich am Ska und Reggae der Sixties. „Wir legen unser Augenmerk auf die traditionelle jamaikanische Tanzmusik“, erklärt Dave.
Das erste Konzert gaben sie übrigens am 27. November 2004 im Jugendzentrum (Juze) Naturns. Daran erinnern sich die Musiker noch genau. Es sei anfangs schwer gewesen, Auftritte zu bekommen. Das Juze habe sie bei der Organisation der ersten Konzerte unterstützt. Als in den darauffolgenden Jahren die Südtiroler Musikszene aufblühte, hatte Jokerface mehr Möglichkeiten auf größeren Events zu spielen.

„Unseren Höhepunkt erlebten wir letzes Jahr“, sind sich die sechs einig. Kein Wunder, standen im Monat mindestens ein bis zwei Konzerte auf dem Programm. Die meisten davon im Ausland, vor allem im deutschsprachigen Raum. Damals wechselte die Band zum Label „Rocking Records“ aus Bamberg, das eines der aktivsten Musiklabels in der deutschen Ska-Reggae Szene ist. Gleichzeitig holte sie „FF-Dabei“ mit ins Boot, eine der ältesten Booking Agenturen Deutschlands. Mit diesen beiden Partnern war Jokerface im vergangenen Jahr zehn Tage lang auf Deutschland-Tour, die gleichzeitig auch Release-Tour ihrer ersten Schallplatte war. „On the Road again“ heißt die Scheibe, worauf zehn unverkennbare Lieder zu hören sind. Neben der ersten CD „Piece of my way of live“ finden sich ihre Songs zudem auf mehreren Ska-Samplern. Jokerface hat ohne Zweifel schon viel erreicht. Was sie sich für die Zukunft noch wünschen klingt durchaus bescheiden. Sie wollen weiterhin einfach Spaß haben. „Und unsere Musik noch lange einem tanzfreudigen Publikum präsentieren“, sagt Andi.

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