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Illustrations by Sarah
Teseo La Marca
Veröffentlicht
am 31.03.2015
MeinungSatirisch gut

Die Piefke-Invasion

Die Südtiroler Sparkasse wurde durch deutsches Geld gerettet. Was wirklich dahinter steckt.
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Ein deutscher Tourist: Fragt hier ganz harmlos nach Informationen, gehört aber zu einem perfiden Eroberungsplan.

Gefährdung unserer Autonomie aus Rom? Das ist noch gar nichts, die wahre Gefahr lauert anderswo: im freundlich-naiven deutschen Touristen, der einen nach dem Weg fragt, und in der Rettung der maroden Südtiroler Sparkasse.

Betrachten wir die Fakten: Jeder Deutsche kennt Südtirol, in 99 von 100 Fällen aus dem Urlaub. Als Südtiroler hat man das bisher auch immer als selbstverständlich hingenommen. Dazu kam noch die Freude, ein gemeinsames Gesprächsthema – dazu noch ein so angenehmes wie die eigene Heimat – gefunden zu haben. Nur Konsti Racy, von Beruf Straßenkehrer und Verschwörungstheoretiker, wurde mit der Zeit immer skeptischer und hat uns jetzt exklusiv seine neuesten Enthüllungen präsentiert.

Die Ergebnisse von Konstis wissenschaftlichen Recherchen sind eklatant: Wir haben es demnach mit nichts anderem als mit einer deutschen Kolonialisierung Südtirols zu tun. „Das Motiv dahinter ist klar“, erklärt Konsti, „schon seit Menschengedenken hat uns Deutschland mit seinem Regenwetter um den vielen Sonnenschein beneidet. Wer kann ihnen das übel nehmen?“. Nachdem Eroberungskriege in der Vergangenheit keinen Erfolg gezeigt hätten, habe man es mit einer Überschwemmung des Landes durch deutsche Touristen versucht. Die erhoffte kulturelle und politische Assimilierung blieb aber weitgehend aus. Noch immer begrüßt man sich hier mit einem proletarischen „Hoila“, geflucht wird auf Italienisch und jene Leute aus dem Land der Dichter und Denker nennt man weiterhin „Piefke“.

Rettung der Südtiroler Sparkasse ist Teil des Plans

Da kamen die Millionenverluste der Südtiroler Sparkasse gelegen. „Wie man durch Hilfsgelder ganze Staaten von sich abhängig machen kann, weiß in Deutschland inzwischen jedes Kind. Mit Griechenland zum Beispiel hat sich die Methode schon herausragend bewährt“, erklärt uns Konsti. Heißt das nun, dass Südtirol dabei ist, eine deutsche Kolonie zu werden? Nicht, wenn die lokale Politik angesichts dieser Entwicklungen entsprechend Stärke zeigt und die Unterwanderung unserer Landes abwehrt.

„Dolomiten“-Ausgabe vom 7. März: Auf Seite 20 der Bericht über die Treue der deutschen Urlauber, und gleich auf der darauffolgenden Seite ein Bericht über die Rettung der Sparkasse durch deutsches Geld. Nur ein Zufall? Oder wollten uns die Redakteure der „Dolomiten“ unterschwellig etwas mitteilen?

Erste Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Die Süd-Tiroler Freiheit etwa überlegt sogar schon, ihr Motto zu erweitern: „Süd-Tirol ist nicht Italien, aber auch nicht Deutschland“. Was allerdings wiederum die Frage aufwirft, was Südtirol eigentlich sei. Österreicher wolle jedenfalls, wie eine Umfrage der Süd-Tiroler Freiheit kürzlich ergeben hat, niemand mehr sein. Die Begründungen waren mehrheitlich: „Weil sie außer Skifahren nichts können“ und „zu uncool“.

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