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Julia Lanthaler
Veröffentlicht
am 07.11.2013
MeinungTV-Serien meiner Kindheit

Bittersüßes Familienleben

Veröffentlicht
am 07.11.2013
Die Nacktbar, das Tittenmagazin und seine Kumpels von NO MA’AM – kleine Lichtblicke in Al Bundys tristem Leben als Ehemann und Vater.
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Die Hand zur Hälfte in den Gürtel seiner Hose geklemmt, sitzt er grimmig auf der gelb-geblümten Couch – so kennen und lieben wir Al Bundy von der amerikanischen Sitcom „Eine schrecklich nette Familie“. Gedreht von 1987 bis 1997, trieft die Serie nur so von schwarzem und zynischem Humor. Wegen der stark frauenfeindlichen Haltung von Al galt sie lange als umstritten, doch die negativen Schlagzeilen schadeten der Show nicht im Geringsten, ganz im Gegenteil.

Aber warum ist Al Bundy immer so unglaublich schlecht gelaunt? Auf der Polk High war er ein vielversprechender Star am Footballhimmel und erzielte vier Touchdowns in einem Spiel. Doch dann kam alles ganz anders: Er schwängert die rothaarige Peggy und hält betrunken um ihre Hand an. Notgedrungen verdient Al von nun an den Lebensunterhalt seiner Familie als erfolgloser Schuhverkäufer und verdammt den Tag seiner Hochzeit. Er hat es auch nicht leicht. Seine Frau Peggy ist stinkfaul, sitzt am liebsten vor dem TV und stopft tonnenweise Bonbons in sich hinein. Al‘s hart verdientes Geld schmeißt sie für Klamotten und unnützen Trödel aus dem Fenster. Und dann sind da noch seine Kinder: Kelly, das typische, dumme Blondchen, und Bud, benannt nach Al‘s Lieblingsbier. Er ist zwar ein schlauer Kerl, hat aber keine Freunde und sucht deshalb Trost bei seiner Gummipuppe.

Die Sitcom mit Ed O’Neill in der Rolle von Al, Katey Sagal als Peggy, Christina Applegate als Kelly und David Faustino als Bud spielt mit Stereotypen, hat cartoonartige Züge und die vielen Running-Gags sorgen stets für Lacher. So zieht Al unter anderem seine Nachbarin Marcy ständig wegen ihrer flachen Hühnerbrust auf, beleidigt bei jeder Gelegenheit fette Frauen, haut alle Liebhaber von Kelly gegen den Türrahmen und tut alles dafür, um nicht mit seiner Frau schlafen zu müssen. Er kann seine geldgeile Familie, die gerne das eine oder andere mitgehen lässt, einfach nicht leiden. Die einzigen Dinge, die ihm ein wenig Freude bereiten sind seine Tittenmagazine, Ausflüge in die Nacktbar, ungestörte Sitzungen auf dem Klo und das Abhängen mit seinen Freunden des frauenfeindlichen Vereins NO MA’AM (National Organisation of Men Against Amazonian Masterhood). Das kultige NO MA’AM Shirts war übrigens in den 90er-Jahren auch bei uns in Südtirol ein beliebtes Kleidungsstück unter der männlichen Bevölkerung und ist heute noch bei Amazon erhältlich.

Und was ist die Moral der Serie „Eine schrecklich nette Familie“? So sehr Al sein Leben, seine Frau und seine Familie auch hasst, irgendwie kommt er doch nicht von ihnen los. Der Beweis? Eines Tages stolziert seine Ex-Freundin, die mittlerweile weltberühmte und schöne Milliardärin Coco ins Schuhgeschäft und will ihn zurück. Sie bietet seiner Familie dafür 500.000 Dollar. Doch als Coco mit Al im Bett liegt, kommt Peggy dazwischen und schmeißt sie im hohen Bogen raus – und das ist Al auch ganz recht so.

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