„Es ist toll“, sagt Bastian Laimer. Der Ultner ist seit Februar 2014 Zivildiener beim Weißen Kreuz. Neben einer umfangreichen Ausbildung für Krankentransport und Rettungsdienst, erlebt er wie viele andere Zivildienstleistende die Kameradschaft in einer großen Gemeinschaft kennen. Krankentransporte und die Betreuung der Patienten gehören zu den Hauptaufgaben von Bastian. Bei seinen Einsätzen habe er viele neue Leute kennengelernt.

Erfahrungen sammeln

„Wenn man die Leute transportiert, erzählen sie interessante Geschichten, manchmal sind auch die Leute selbst sehr interessant“, sagt der 20-Jährige und lacht. Er habe die richtige Entscheidung getroffen, als er sich für das Ziviljahr entschieden hat. Nach Abschluss der Oberschule habe der Ultner keine Arbeit gefunden. Dann hörte er vom Zivildienst. Ein ehemaliger Zivildiener berichtete ihm, dass es ihm gut gefallen habe. Das war das Ausschlaggebende. Jetzt hat er eine Arbeit und kann dabei noch anderen Menschen helfen. So wie Bastian geht es vielen anderen Jugendlichen in Südtirol: Sie nutzen dieses Jahr, um Erfahrungen zu sammeln und sich klar zu werden, was sie später einmal machen wollen.

„Wir fragen immer nach, warum sich jemand für den Zivildienst begeistert“, sagt Andreas Pattis, Leiter der Personalabteilung des Weißen Kreuzes und Zuständiger des Zivildienstes. Die Gründe seien unterschiedlich. Viele wollen nach dem Schulabschluss nicht sofort weiterstudieren und sich Zeit nehmen, um über die passende Studienrichtung nachzudenken. Jugendliche, die sich für Krankenpflege oder Altenpflege interessieren, sagen bewusst, sie möchten den Zivildienst leisten, um einen Einblick in den sozialen Bereich zu bekommen. Das Jahr kann somit auch eine Entscheidungshilfe für seine berufliche Laufbahn sein. „Zahlreiche Zivildiener konnten sich nach dem Jahr beim Weißen Kreuz leichter entscheiden, welchen Weg sie einschlagen wollen, so die Rückmeldungen der Zivildienstleistenden“, sagt Pattis.

Geben und Nehmen

Der Zivildienst ist gewinnbringend für alle Beteiligten. Das sei das Wesentliche, so Andreas. „Uns ist es wichtig, dass wir den Zivildienern, ob nun junge Frau oder junger Mann, ein Jahr zur Verfügung stellen und sie danach sagen können, dass sie etwas dazugelernt haben“, sagt der 45-Jährige. Es soll ein sinnvolles Jahr sein, nicht nur eine Alternative, weil der Jugendliche sonst nicht weiß, was er machen will. Für das Weiße Kreuz sind die Zivildienstleistenden wichtig, um eine gute Dienstleistung im Krankentransport anbieten zu können. Deshalb freue man sich auch über viele Interessierte. „Eine Begleitung der Patienten ohne Zivildiener wäre in diesem Ausmaß nicht möglich“, gibt Andreas Pattis zu. Der dritte Gewinner des Zivildienstes ist der Patient selbst. Sollte aus dem Zivildienstjahr dann eine freiwillige Zusammenarbeit resultieren, sei das umso schöner. „Es ist ein Geben und Nehmen“, so der Leiter der Personalabteilung des Weißen Kreuzes. Bastian gefällt's. Man sei viel unterwegs, sagt er. Jetzt muss er los, seine Schicht beim Weißen Kreuz in St. Walburg in Ulten beginnt. „Man weiß nie, was bei einer Schicht auf mich zukommt“, sagt er und verabschiedet sich.

Zivildiener werden kann jeder zwischen 18 und 28 Jahren, der motiviert und bereit ist, Menschen zu helfen. Was also tun, wenn man sich dafür interessiert? Ganz einfach. „Die nächstgelegene Sektion kontaktieren, uns anrufen oder sich über das Internet anmelden“, sagt Andreas Pattis. Also, bloß keine Zeit mehr verlieren – dieses Jahr ist auf jeden Fall ein Gewinn.

Info:

Grüne Nummer: 800110911
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E-Mail: zivildienst@wk-cb.bz.it
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