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Veröffentlicht
am 17.10.2022
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Zu viele Träume, zu wenig Kohle?

Veröffentlicht
am 17.10.2022
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Shopping in Bozen. Ich brauche ein paar neue Jeans, nein, besser zwei. Sneakers, immer gut, sind ja auch saubequem. Passende Socken sind angesagt, her damit. Nächste Woche ist Berg geplant, schnell noch nach Wanderschuhen schauen. Uh, da sind ja Fitnessklamotten im Angebot… und schon ist der Dispo dieses Monats aufgebraucht. Gut, dass der nächste Monat nicht mehr weit weg ist, dann bekomme ich neues Taschengeld, außerdem habe ich ja Geburtstag, da werden Oma und Opa vielleicht auch noch was drauflegen.

Ich gehe über den Zebrastreifen zum Zugbahnhof zurück. Ein Sportauto kreuzt meinen Weg, blitzblau, ein richtig geiler Wagen. Wäre schon cool, so eine Karosserie mit ordentlich PS unter der Haube zu besitzen. Aber klar, dafür muss man erstmal einen Führerschein machen und das wird vor dem 18. Geburtstag eh nichts. Nächster Monat… ja, wie gesagt, Geburtstag, aber eigentlich wollte ich ja auch nach einem neuen Mountainbike schauen. Uff. Zu wenig Kohle, zu viele Träume. Ich bin noch nicht mal volljährig und habe schon jetzt echte Erwachsenenprobleme.

Ich komme nach Hause. Der Tisch ist gedeckt, Mama wartet mit dem Abendessen. Papa ist auch da; zurzeit arbeitet er von Zuhause aus. Er sagt, dass er damit zumindest Benzin sparen kann; wegen der Krise ist es ja auch echt teuer geworden. Mama arbeitet nicht, ihr Betrieb hat die Pandemie nicht überlebt. Bei Tisch sehe ich in die besorgten Gesichter meiner Eltern. „Was ist los?“, frage ich. Mama druckst rum, Papa atmet tief durch und erklärt mir, dass sie derzeit knapp bei Kasse sind und sie mir deshalb mit den Fahrstunden nicht finanziell helfen können. Im ersten Moment bin ich wütend und traurig, dann sagt Papa aber, er würde mir helfen, einen Sommerjob zu finden, schließlich ist die Schule ja vorbei, die Matura ist geschafft, ich kann theoretisch beginnen zu arbeiten. Ich bin einverstanden und flüstere „Ok.“. Das war’s dann wohl mit dem Urlaub, auf den ich mich so sehr gefreut hatte.

„Du solltest an beides denken: an einen sicheren Lebensabend aber auch an das, was du zwischendurch brauchst und dir ermöglichen möchtest. Nur müssen diese Dinge eben frühzeitig geplant und vernünftig finanziert werden.“

Dann sagt Papa etwas, was mir zu denken gibt: „Ich möchte nicht, dass du eines Tages unsere Probleme bekommst. Morgen gehen wir zu einem Berater und reden über deine Ersparnisse. Und was du damit machen kannst.“ „Ich soll sie doch nicht ausgeben, dachte ich?“ „Nein, natürlich nicht. Du sollst sie aber so anlegen, dass sie dir etwas bringen. In einen Zusatzrentenfonds zum Beispiel. Du hast noch viel Zeit bis zur Rente, da lohnt es sich, in Aktien zu investieren. Die bringen auf lange Sicht mehr Rendite, nicht wie ein Sparbuch, bei dem nichts rausschaut.“ „Rente? Papa, ich bin noch nicht mal 18.“ „Umso besser. Dann hast du mehr Zeit, um dafür zu sparen. In 40 Arbeitsjahren kann da richtig was zusammenkommen.“ „Und was ist, wenn ich mir ein Auto kaufen möchte?“, frage ich und denke an den blauen Flitzer mit den vielen PS. „Dann ist das dein nächstes Ziel, aber um das zu erreichen, musst du in Finanzfragen Bescheid wissen.“ „Ich verstehe das nicht, Papa. Einmal sagst du, ich soll für die Rente sparen. Dann soll ich mir ein Auto kaufen. Was denn nun?“ „Du solltest an beides denken: an einen sicheren Lebensabend aber auch an das, was du zwischendurch brauchst und dir ermöglichen möchtest. Nur müssen diese Dinge eben frühzeitig geplant und vernünftig finanziert werden.“

„Später, wenn ich dann mit Mitte 60 in Pension gehe, wird meine Rente sehr viel niedriger sein als mein letztes Gehalt.“

Papa nimmt sich am nächsten Tag die Zeit, mit mir zu Pensplan Centrum zu gehen, um mich in Sachen Zusatzvorsorge schlau zu machen. Kein einfaches Thema, merke ich sofort. Die Mitarbeiterin des Contact Centers in der Bozner Mustergasse lobt mich, weil ich mich schon jetzt um meine Zusatzrente kümmern möchte. Ich höre immer wieder das Wort „Rente“, was mich ein bisschen irritiert, schließlich habe ich doch noch nicht mal meine erste Arbeitsstelle gefunden. Die Erklärungen leuchten mir dann aber doch ein: Später, wenn ich dann mit Mitte 60 in Pension gehe, wird meine Rente sehr viel niedriger sein als mein letztes Gehalt. Laut heutigem Stand so in etwa 60 %, sprich, von eventuellen 2000 Euro im Monat bleiben vielleicht noch 1200 Euro übrig. 800 Euro weniger. Wie soll man damit leben? Die Mitarbeiterin von Pensplan Centrum sagt mir auch, dass ich, wenn ich mich in einen Zusatzrentenfonds einschreibe, von meinem zukünftigen Arbeitgeber etwas Geld beigesteuert bekomme und später weniger Steuern zahlen werde. Gebongt, sage ich und will schon fragen, wo ich unterschreiben soll. Doch dann geht es um ein heikles Thema: Ich soll entscheiden, wie ich mein Geld anlegen soll. „Naja, so sicher wie möglich, oder?“ entgegne ich. Sicherheit scheint ja im Moment das Wichtigste zu sein. „Moment“, sagt die Mitarbeiterin dann: „Du wirst bald 18 und wirst voraussichtlich mit Mitte 60 in Rente gehen. Dein Geld soll in diesen Jahrzehnten doch für dich arbeiten und dir Rendite bringen, oder? Du solltest dir, sobald du dich in einem Rentenfonds einschreibst, auch mal die Investition in Aktien überlegen.“

Also einmal sprechen sie von Absicherung, dann von Aktien. Aktien, habe ich im Unterricht gelernt, können viel Gewinn verzeichnen, aber auch herbe Verluste verursachen. Wo bleibt da die Sicherheit? „Du musst bedenken, dass du einen sehr langen zeitlichen Anlagehorizont hast, sprich, genügend Zeit um die Verluste mit Gewinnen auszugleichen und sogar richtig gute Renditen zu bekommen, die auch noch niedrig besteuert werden.“

„Wir sind also trotz unserer momentan prekären Lage doch abgesichert.“

Auf dem Heimweg frage ich Papa, ob er eigentlich auch eine Zusatzvorsorge hat. „Natürlich, Mama und ich sind beide in einem Zusatzrentenfonds eingeschrieben. Jetzt, wo Mama arbeitslos ist, müssen wir halt einfach ein bisschen mehr auf unser Geld achten und können uns keine großen Ausgaben leisten. Sobald Mama dann wieder eine Arbeit findet, wird sie über Pensplan Centrum um Unterstützungsmaßnahmen der Region Trentino-Südtirol ansuchen. Das sind zum Beispiel Beiträge für Personen, die ihre Arbeit verloren haben. So kann sie für später, wenn sie in Rente geht, trotzdem etwas sparen. Und ich zahle im Moment ein bisschen weniger ein, da ich aktuell allein verdiene. Das kann ich dann aber auch wieder ändern. Und mein Arbeitgeber steuert ja weiterhin etwas bei. Wir sind also trotz unserer momentan prekären Lage doch abgesichert.“

Am selben Nachmittag treffe ich mich mit meinen Schulkollegen noch einmal im Stadtzentrum. „Und“, fragt mein bester Freund, „hast du dir das Mountainbike schon gekauft?“ „Nein. Es gibt im Moment einfach Dinge, die wichtiger sind. Ich muss Prioritäten setzen, das heißt, erstmal eine Arbeit suchen, vorsorgen und den Führerschein machen. Und dann kann ich mir das Rad ja immer noch kaufen.“ „Ach du meine Güte“, erschrickt er, „bist du etwa über Nacht erwachsen geworden?“

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