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Veröffentlicht
am 05.10.2020
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Privat vorsorgen

Veröffentlicht
am 05.10.2020
Jetzt schon an die Rente denken? Susanne Wiebel von Pensplan erklärt im Interview, warum es Sinn macht, schon in jungen Jahren in eine private Pensionsvorsorge zu investieren.
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Ich habe vor kurzem meinen Bachelor abgeschlossen und jetzt meinen ersten Arbeitsvertrag in der Tasche. Der Arbeitgeber fragt mich, ob ich meine Abfertigung in eine private Pensionskasse einzahle oder im Betrieb lasse. Warum soll ich mich für eine private Pensionsvorsorge entscheiden?
Susanne Wiebel:
Weil es mehr Vorteile bringt, wenn ich die Abfertigung in einen privaten Zusatzrentenfonds einzahle. Zum einen reifen bei der privaten Pensionsvorsorge auf den angehäuften Betrag bis zum Rentenalter mehr Zinsen an, zum anderen zahle ich darauf weniger Steuern: konkret 9 bis 15 Prozent im Unterschied zu mindestens 23 Prozent. Oder in absoluten Zahlen: Wenn wir von einer Abfertigung von 100.000 Euro ausgehen, zahle ich beim Zusatzrentenfonds bestenfalls nur 9.000 Euro an Steuern im Unterschied zu 23.000 Euro, wenn ich die Abfertigung im Betrieb lasse.

Susanne Wiebel

Das betrifft die Abfertigung. Ich kann monatlich ja auch einen fixen Betrag in die Pensionsvorsorge einzahlen, oder?
Genau. Bei einem geschlossenen Zusatzrentenfonds wie zum Beispiel Laborfonds zahle ich monatlich einen Beitrag ein, den ich selbst festlege und der von 1 bis max. 10 Prozent des Bruttolohns reichen kann. In der Praxis zahlt der Durchschnitt zwischen 2 bis 3 Prozent ein. Außerdem habe ich Anrecht auf einen Beitrag vom Arbeitgeber, der meistens zwischen 1 und 2 Prozent des Bruttolohns liegt. Der Arbeitgeber zahlt also mit.

Es gibt geschlossene und offene Zusatzrentenfonds. Was ist der Unterschied?
Bei geschlossenen Zusatzrentenfonds wie etwa Laborfonds können sich ausschließlich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus der Region Trentino Südtirol einschreiben. Offene Rentenfonds stehen dagegen allen offen: von der Studentin bis zum Selbstständigen. Hier wird dann allerdings nicht über den Arbeitgeber, sondern auf individueller Basis eingezahlt. Prinzip der offenen Zusatzrentenfonds ist immer, ein Kapital für die Rente anzusparen.

Ich benötige das Geld aber im Hier und Jetzt. Ich brauche bald ein neues Auto und mit Miete und Lebenshaltungskosten bleibt mir am Ende des Monats kaum etwas übrig. Die private Pensionsvorsorge würde mir noch mehr aus den Taschen ziehen …
So denken viele, weil die Rente gefühlt weit entfernt liegt. Allerdings übersehen sie, dass sie ihren aktuellen Lebensstandard nur dann aufrechterhalten können, wenn sie jetzt privat vorsorgen. Denn unsere Renten werden, bedingt durch das beitragsbezogene System – ich bekomme das raus, was ich eingezahlt habe – nur mehr 60 bis 70 Prozent dessen betragen, was wir zuletzt verdient haben. Die Privatvorsorge schließt diese sogenannte Rentenlücke.

Aber wenn ich nun doch unmittelbar Geld benötige …
… dann kann ich mir durchaus einen Vorschuss auszahlen lassen. Personen, die im Privatsektor tätig sind, können für medizinische Leistungen sofort auf das Geld zugreifen. Und nach acht Jahren Mitgliedschaft haben sie Anrecht auf 75 Prozent des Geldes zum Beispiel bei Kauf, Bau oder Renovierung des Eigenheims oder auf 30 Prozent für sonstige Investitionen. Öffentlich Bedienstete können nach 8 Jahren bis zu 100 Prozent des Geldes für Hauskauf, -bau oder –renovierung, medizinische Leistungen oder Fortbildung beanspruchen. Der Rentenfonds hat dann sechs Monate Zeit, das Geld auszuschütten. In der Regel geht es schneller.

Gibt es Steuervorteile, wenn ich mich für einen privaten Zusatzrentenfonds entscheide, und wie schaut es mit der Verzinsung des monatlichen Beitrags aus?
Den Steuervorteil gibt es wie gesagt bei Auszahlung des Betrages im Rentenalter. Die Steuerlast ist dann weitaus geringer. Außerdem kann ich den eigenen monatlichen Beitrag und jenen des Arbeitgebers von der Steuer absetzen. Überdies bekomme ich Zinsen für meine Investition und in diesem Fall je nach Anlagefonds. Ein konkretes Beispiel: Im Zehnjahreszeitraum 2010 bis 2019 haben die regionalen Zusatzrentenfonds jährlich im Schnitt 4 Prozent Zinsen erwirtschaftet; die Abfertigung im Betrieb wurde im selben Zeitraum mit „nur“ 2 Prozent aufgewertet. Das macht über einen längeren Zeitraum gesehen einiges aus.

Kann ich die Pensionsvorsorge abschließen, auch wenn ich Teilzeit arbeite?
Natürlich, das ist sogar sehr sinnvoll – gerade für Frauen um die Jahre, in denen sie weniger in die öffentliche Rente einzahlen, überbrücken zu können. Außerdem gibt es Unterstützungsmaßnahmen der Region, um Zeiten für die Betreuung der Kinder oder pflegebedürftiger Angehöriger rentenmäßig abzusichern.

Was passiert im Todesfall: Wer bekommt die einbezahlten Beiträge?
Das Geld geht an die gesetzlichen Erben oder die Person bzw. Personen, die Sie bestimmt haben.

Die Pensplan Infopoints informieren kostenlos über die Zusatzrente und werden in Zusammenarbeit mit Gewerkschaften, Patronaten und Wirtschaftsverbänden betrieben.

Und welche Rolle spielt Pensplan?
Pensplan ist ein regionales Welfareprojekt, also eine öffentliche Gesellschaft, die die Bürgerinnen und Bürger beim Aufbau einer Zusatzrente unterstützt. Pensplan informiert und berät kostenlos und unabhängig und erbringt Verwaltungs- und Buchhaltungsdienste für die konventionierten Zusatzrentenfonds wie etwa Laborfonds oder Raiffeisen Offener Pensionsfonds. Außerdem sensibilisiert die Gesellschaft mit unterschiedlichen Aktionen die Bevölkerung zu den Themen Vorsorge oder Bausparen.

Was kostet mich die Zusatzrente?
Die Informations- und Beratungsdienste von Pensplan für die Bevölkerung sind kostenlos. Bei den Zusatzrentenfonds fallen für die Einschreibung einmalig Gebühren in Höhe von 5,16 Euro an, wobei die Hälfte davon der Arbeitgeber übernimmt. Außerdem werden jährlich 8 bis 10 Euro für die Leistungen fällig.

Was muss ich sonst noch wissen?
Wer für die Zusatzrente spart, wird in besonderen Situationen von der Region unterstützt: zum Beispiel in finanzieller Notlage wie bei Arbeitslosigkeit oder Lohnausgleich oder wie schon erwähnt durch einen Beitrag zur rentenmäßigen Absicherung von Erziehungs- und Pflegezeiten. Das Wichtigste ist aber, sich vor der Einschreibung kostenlos und unabhängig beraten zu lassen und das am besten bei einem Pensplan Infopoint in der Nähe. Die Infopoints werden von Pensplan in Zusammenarbeit mit Gewerkschaften, Patronaten und Wirtschaftsverbänden betrieben.

Mehr Informationen finden Sie auf www.pensplan.com

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