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Veröffentlicht
am 14.10.2014
PRLeuteBuch-Tipp

Die Drachenbändigerin

Veröffentlicht
am 14.10.2014
Manche haben Hunde, Margarethe soll einen Drachen gezähmt haben. Die außergewöhnliche Frau ist eines von vielen heiligen „Weibs-Bildern“, die eine heute fast vergessene Frauenpower in unsere Kirchen brachten.
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Die heilige Margarethe ist der Inbegriff einer starken Frau: Weil sie sich gegen einen Mann zur Wehr setzt, lässt er sie foltern und ins Gefängnis bringen. Dort erscheint ihr der Teufel in Form eines Drachen. Er verschlingt sie, doch als sie „in seinem Leibe war, machte sie das Kreuzeszeichen, der Drache barst auseinander und die Jungfrau ging unversehrt heraus“. Als ihr der Teufel erneut in Gestalt eines Mannes entgegentritt, packt sie ihn, wirft ihn nieder, setzt ihren Fuß auf seinen Kopf und spricht: „Da liege, du stolzer Teufel, unter eines Weibes Fuß.“

„Unter des Weibes Fuß“ liegt der Drache bis heute auf zahlreichen Darstellungen der heiligen Margarethe in unseren Kirchen. Manchmal hält sie ihn an einem roten Band wie ein Haustier oder im Arm wie einen Säugling.

Hierzulande ist Margarethe als eines der heiligen drei Madln bekannt. „Margarethe mit dem Wurm, Barbara mit dem Turm, Katharina mit dem Radl – das sind die heiligen drei Madln“, heißt es. Gemeinsam haben die drei Madln vor allem ihre Frauenpower: Katharina war die Weise, die mit gelehrten Männern diskutierte bis „sie saßen als die Stummen und keiner mehr wusste, was er sagen sollte“. Barbara erfährt wie keine andere die väterlich-männliche Gewalt, als ihr Vater sie eigenhändig köpft, nimmt ihn aber mit in den Tod. Waren die Bilder dieser Frauenfiguren in den mittelalterlichen Kirchen Vorbilder und Trostspender für unterdrückte Frauen?

Mit diesen und vielen weiteren Weibs-Bildern beschäftigt sich Erni Kutter in ihrem neuen Buch. Im Gegensatz zu den meisten religiösen Publikationen rückt sie heilige Frauen in den Blickpunkt und sucht nach Symbolen weiblicher Macht und Erotik. Sie demonstriert eindrücklich, wie aktuell die Darstellungen bis heute sind, wenn wir sie denn nicht übersehen.

Heilige Weibsbilder – gelehrt, eigenwillig, streitbar“ von Erni Kutter mit Fotos von Ida Prinoth, ist kürzlich bei Edition Raetia erschienen.

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