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Veröffentlicht
am 24.11.2014
PRLeuteKarriere im Handel

Immer auf Achse

Veröffentlicht
am 24.11.2014
Walter Burger ist der jüngste selbstständige Handelsvertreter Südtirols. Für den Sarner ist es kein „Lottergeschäft“, sondern ein Job voller Abwechslung.
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Acht Stunden täglich vor dem Computer im Büro zu sitzen, das wäre nichts für Walter Burger. Der junge Mann braucht Abwechslung und den Kontakt zu Menschen. Das hat er schon damals, in der Schulzeit bemerkt. Heute sitzt er in einem Café in Bozen und erzählt über seine Selbstständigkeit als Handelsvertreter.

Wer jetzt denkt, Burger habe einen Job wie ein klassischer Staubsaugervertreter, der von Tür zu Tür geht und Hausbesitzern sein Produkt andrehen muss, der irrt. Mit diesem Image hat sein Beruf so rein gar nichts zu tun. „Die wenigsten Leute können sich etwas unter dem Beruf vorstellen, die meisten denken, es ist ein Lottergeschäft“, sagt Burger und rührt in seinem Macchiato. Etwas Zeit hat er noch, bevor er zum nächsten Termin fahren muss. „Das stimmt aber nicht. Das Interessante an meinem Beruf ist, dass die Kunden an meinen Produkten auch nochmal verdienen, weil sie sie weiterverkaufen“, so Burger, der in seiner Branche ein gern gesehener Gast ist.

„Autofahren muss eine Passion sein“
Um sieben Uhr früh setzt sich Burger täglich in seinen Seat Alhambra. Auf dem Rücksitz Bücher, Karten, Kalender und Süßigkeiten: alles Geschenkartikel einer deutschen Firma, die er zur Verfügung gestellt bekommt, um sie zu verkaufen. Dann macht er sich auf den langen Weg zu seinen fixen Terminen.

Täglich besucht er zwischen vier und sieben Kunden in ganz Süd- und Nordtirol. Er ist immer auf Achse, legt jeden Tag um die 300 Kilometer zurück. „Autofahren muss eine Passion sein“, sagt Burger und lacht. Alle Spesen muss der 26-Jährige dabei selbst tragen, denn seit fünf Jahren ist er selbstständig. Ein fixes Gehalt bekommt der jüngste selbstständige Handelsvertreter des Landes keines, er arbeitet auf Provision. Verkauft er mal nichts, verdient er auch nichts.

Auch wenn das manchmal schwierig sei, sagt Burger: „Mir taugt das Verkaufen beim Kunden. Man hat den ganzen Tag mit unterschiedlichen Menschen zu tun und auch das viele Autofahren macht mir Spaß. Es ist die Kombination von allem, die mir gefällt.“ Als Selbstständiger bekommt der Sarntheiner eine höhere Provision im Gegensatz zu einem Angestellten. Wenn er sich also reinknien und Gas geben würde, zahle es sich aus, so Burger.

Auch wenn der Verdienst meist stimmt, gibt es Zeiten, in denen es nicht so gut läuft und trotzdem Rechnungen zu bezahlen sind. Auch Burger hat das schon mitgemacht und zweifelte in manchen Momenten, ob er weitermachen solle. Aufgeben kommt für den jungen Handelsvertreter dennoch nicht in Frage. Die freie Arbeitseinteilung und die Möglichkeit, viel zu erreichen, wenn man fleißig sei und sich für die richtige Firma entschieden habe, geben ihm den nötigen Biss dazu. „Es ist ein Job, in dem man sich auch selbst gut zureden muss“, sagt Burger. Denn Arbeitskollegen, mit denen man sich austauschen kann, habe man keine. „Die Worte selbst und ständig treffen gut zu“, so Burger.

Angekommen
Nach der Matura an der Fachoberschule für Grafik in Brixen arbeitete Burger bis zum Herbst in der Forstwirtschaft, dann fing er beim Vater seiner damaligen Freundin und Ehefrau an, Holz zu verkaufen. Obwohl ihm das Kreative aus der Oberschulzeit immer noch gefiel, konnte er sich nicht vorstellen, einen Job zu machen, bei dem er ständig vor dem PC sitzen würde. Sein Vater, sein Onkel und sein Schwiegervater sind bereits selbstständig im Handel unterwegs. So hatte Burger schon immer eine Beziehung zu dieser Sparte und beschloss, ihrem Weg zu folgen. Er besuchte einen Kurs, um sich selbstständig machen zu können, schrieb sich in die Handelskammer ein und legte los. Zuerst als selbstständiger Vertreter bei einer Südtiroler Firma, in den letzten Jahren bei drei im Ausland. „Immer auf der Suche nach etwas Besserem“, erzählt Burger, der bei seiner aktuellen Firma genau das gefunden habe.

Als Ausgleich zur Arbeit macht der Handelsvertreter viel Sport. Skifahren, Radfahren, Bergsteigen und Klettern. Das brauche man, um abschalten zu können. Bei der Arbeit sitzt der 26-Jährige immer im Auto oder beim Kunden. „Und es gibt keinen Arbeitstag unter zehn Stunden“, sagt der frischgebackene Ehemann, der auch heute nicht vor sechs Uhr abends nach Hause kommt. Für die Zukunft hat Burger viele Möglichkeiten, die Tätigkeit innerhalb seiner Zone auszubauen. Das sei sein Ziel. Irgendwann, so Burger, möchte er eine Familie gründen und in den eigenen vier Wänden wohnen. Dann macht er sich wieder auf den Weg, um seinen Kunden neue Artikel vorbeizubringen. Ein Job, der jeden Tag Neues bringt.

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